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DAS WEGEN CORONA VERSCHOBENE PROGRAMM DER GEGENSÄTZE VON PIANIST ATTILIO WICHERT BEGEISTERTE IM SCHLOSSTURM PFÄFFIKON EINE ERLESENE ZUHÖRERSCHAFT.

Ein Klavierabend als Stern*stunde

(...) Bestechend zauberhaft war, was Attilio Wichert mit Henry Cowells (1897–1965) «Aeolian Harp» bewirkte: Es wurde mucksmäuschenstill, hatte man doch vom berühmten amerikanischen Experimentalmusiker eher Ungebärdiges erwartet.

Der Name John Cage (1912–1992) im Programm sprach für sich, fand der Meister, der zwischen Ton und Geräusch keinen Unterschied dulden wollte, doch schon zu Lebzeiten auch hier in der Schweiz eine Anhängerschaft. In der Tat erwies sich – nach Klavierpräparation durch Franziska Schuler – «Primitive» aus «Prepared Piano Music» als virtuoses Kabinettstück, das die Zuhörerschaft zeitweise fast von den Stühlen hievte, indes auch wieder gebändigte Facetten aufwies. (...)

Dann, am Ende eines Klavierabends, der mannigfach mit Musik im Spiegel der Zeit überzeugt hatte, ein Kunstgriff der Superlative: Franz Liszts «Harmonies du soir» aus «Étude d’exécution transcendante» ist zweifelsohne ein gewaltiges Oeuvre, dem Attilio Wichert die notwendige Sorgfalt und Intensität angedeihen liess. Alles ist da drin in diesem Werk: Kraft, Mut, Zweifel, Trauer, Glaube und Hoffnung, aber auch Demut, alles, was das Menschsein schlichtweg ausmacht. (...)

March-Anzeiger,  16. September 2021, (eing)

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